Angela Winkler
geb. 1958
Erste von 4 Töchtern
2 erwachsene Söhne, eine verstorbene Tochter aus erster Ehe.
Seit Ende 2014 verheiratet mit René Schölgens
Nach 10 Jahren in der psychiatrischen Altenpflege neue Berufslaufbahn zur diplomierten Beraterin und Systemaufstellerin
Lehrtherapeutin DGfS
Heilpraktiker, Krisenmanagment, Körpertherapeut.
Eine erste Familienaufstellung.
In tiefster Depression nach dem Tod meiner Tochter, angesichts hilfloser psychologischer Behandlungsversuche, war es mein Vater, der mich schließlich mitnahm in den Wald: Er übergab mich seinem ganz persönlichen Heiler, hieß mich an uralte Rinde anzulehnen und die Augen zu schließen. Nicht nur einen spürte ich hinter mir – und auch nicht mehr nur einen Baum.
Die geladenen Worte des einfachen lebenstüchtigen Mannes höre ich noch heute: „Kind, das was Du nicht ändern kannst das musst Du akzeptieren, auch wenn es manchmal noch so schwer ist. Schau nach vorn, auf das was vor Dir liegt !” Es holte mich in diesem Augenblick aus meiner Depression, die Ausdruck war von „warum musste Katharina sterben?” „Warum muss mir das passieren?” „Für was soll das gut sein?” In dieser Sekunde akzeptierte ich, dass ich es nicht ändern konnte und lebte weiter – ohne jetzt noch eine Antwort zu brauchen.
Es ist so!
Noch ein Wendepunkt.
Ich habe eine Berufsausbildung abgeschlossen, aber erneut ist alles so schwer, ich glaube ich kann nicht mehr. Die hellsichtige Frau die ich um Rat frage empfiehlt mir eine Familienaufstellung.
Was das ist? Nach der Lekture von Bert Hellingers ‚Ordnungen der Liebe’ weiss ich dass es das ist was ich machen werde in Zukunft.
Ich melde mich zur Teilnahme an der Ausbildungsgruppe von Wilfried Nelles an. Eine erste Familienaufstellung im Rahmen der Ausbildung. Für mich, für meinen Sohn. Chaotisch. Berge von Toten liegen übereinander. Mein Sohn? Taucht in der gesamten Aufstellung nicht auf. Aber mit den gesehenen Toten sind der Sog und die Schwere weg.
Viel später, in der Woche vor meinem ersten eigenen Aufstellungswochenende kommt ein Traum:
Ich bin auf einer breiten, staubigen Strasse inmitten vieler Menschen, Männer und Frauen jeden Alters unterwegs. Sie tragen die Kleidung längst vergangener Tage: die Frauen lange Kleider, die Männer lange dunkle Gehröcke. Alle sind sehr freundlich, lachen mir zu wenn ich sie
anschaue.Ich will wissen, wo wir hingehen, habe aber aus einem mir nicht bekannten Grunde nicht gefragt. Ich spüre, ich muss schneller gehen und zwischen Allen hindurch ganz nach vorne.
Da ist ein alter Mann der neben seinem Pferd steht und wartet. Ihn frage ich: „Wo gehen wir denn hin?“ worauf er mich freundlich anlächelt und sagt:
„Jetzt bist du ja da, dann können wir ja
hineingehen.“
Da sehe ich erst das Haus vor mir: die Tür
einladend offen, ein grosser Raum mit Tischen und Stühlen, der sich schnell mit Menschen von der Strasse füllt. Alle haben Essen und Getränke dabei und sind fröhlich und ausgelassen.
Ich wache auf!